Skip to content

Aktuelles

Landwirtschaft fordert faire Bedingungen für den Berufsstand ein

Landwirtschaft fordert faire Bedingungen für den Berufsstand ein

Von links: Dr. Inge Gräßle, Michael Weber, Hubert Kucher

Die Wünsche und Sorgen der Landwirtschaft waren Gegenstand eines Gesprächs zwischen dem Kreisvorsitzenden Ostalb des Landesbauernverbandes Hubert Kucher und der CDU-Bundestagskandidatin Dr. Inge Gräßle beim Schlatthof-Bauern Michael Weber in Waldstetten. Bei dem Gespräch unter Corona-Bedingungen forderte Kucher eindringlich Vereinfachungen für die Landwirte ein. „Die Berufsgenossenschaft verlangt von uns Sicherheitskurse, die über mehrere Tage stattfinden“, sagte Kucher, obwohl die Landwirte viele Jahre auf dem Sektor aktiv seien und Kompetenzen hätten. Solche Vorschriften müssten verhältnismäßig sein und der tatsächlichen Gefährdungslage angepasst sein.

Das Gespräch drehte sich auch um die Lage der Milchviehalter, für die neben einem auskömmlichen Milchpreis auch Futterflächen wichtig seien. „Wir sehen, dass Auflagen des Gesetzgebers wie Fotovoltaik in Konkurrenz treten zur Nahrungsmittel- und Futterproduktion“, so Schlatthof-Bauer Michael Weber. „Wir wollen aber Bauern sein und keine Grundstücksspekulanten.“ Kucher und Weber wünschten sich, dass alle politischen Ebenen dem Thema Fläschenverbrauch und Flächensparen mehr Aufmerksamkeit widmeten. Kucher kündigte an, dass er hierfür eine Initiative mit allen Städten und Gemeinden im Ostalbkreis starten will. So sei es wichtig, Parkhäuser an Einkaufszentren zu bauen, um Autos von den Flächen in die Höhen zu bringen. Auf der Forderungsliste der Landwirtschaft standen auch die Erleichterung bei der Hofübergabe an Dritte, um Betrieben eine Zukunft zu geben, auch wenn kein Hofnachfolger aus der Familie bereitstehe. Der Erhalt des bisherigen Vorsteuerabzuges der Mehrwertsteuer sei bedeutsam, um Bürokratie und Einkommensverluste für die Bauernfamilien zu vermeiden. Landwirtschaft der Zukunft bedeutet Einsatz moderner Technologien, die jetzt erforscht werden müssten: „Wenn es einen Roboter gäbe, der das Feld regelmäßig hackt, kann dies den Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel bringen“, so Weber.

An dem Gespräch nahm auch die Schwäbisch Gmünder Stadträtin Daniela Dinser teil, deren Anliegen, der Verbraucherschutz, Weber aufgriff und Gräßle seine Initiativen für eine transparente Landwirtschaft vorstellte: „Die Kinder und Jugendlichen an die Landwirtschaft heranführen, ist eine wichtige Aufgabe.“ Besuche von Schulklassen auf dem Hof, Praktika und Ausbildung seien dafür die richtigen Maßnahmen. Es sei auch wichtig zu zeigen, dass landwirtschaftlicher Anbau zum Erhalt der Artenvielfalt und zum Insektenschutz beitrage.

Gräßle sicherte den beiden Landwirten die Unterstützungen für den Berufsstand zu: „Unsere Bauernfamilien sind die Pfeiler des ländlichen Raumes. Ihre Arbeit ist für eine sichere und nachhaltige, wohnortnahe Anbau unserer Lebensmittel überlebenswichtig.“ Sie komme selbst aus einer Bauernfamilie und wisse um die Freude am Beruf und um die Last, die Eingriffe Dritter mit sich bringen. „Mein Vater war Bauer mit Leib und Seele. Auch dann noch, als er in der Industrie arbeiten musste,“ so Gräßle.